Sonntag, 8. November 2015

Im kreativen Wetteifer

... Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... ja und genau das ist das Problem. In meinem Kopf überschlagen sich haufenweise Ideen, die ich bestenfalls so schnell wie möglich umsetzen will. Habe ich dann allerdings mal Zeit (Wochenende), muss ich jedes Mal ewig abwägen, welches Projekt kreativ genug ist, um als erstes ausprobiert zu werden. So entsteht immer und immer wieder ein totales Durcheinander in meinem Kopf. Jede Idee wetteifert mit einer anderen... Aus diesem Grund stelle ich heute zwei Medien vor, die ohne großen Aufwand schnell selbst in eigene kleine Wunderwerke gezaubert werden können.
Also ran ans Material. Ab geht die Post... oder die Säge bzw. der Beton - in meinem Fall! (und unfassbar, aber es warten für das nächste Projekt schon wieder viele neue Kreationen auf ihre Umsetzung!)



Also zunächst springe ich mal auf einen derzeitigen Bastel-Hype auf. Das Basteln und Kreieren mit Beton. Es ist sicherlich so ein Hype, weil damit einfach, schnell und so vielseitig gebastelt werden kann. Obwohl man hier eigentlich schon gar nicht mehr "basteln", sondern eher "mauern" sagen könnte! Und daher empfiehlt es sich seeeehr viel Bastelunterlagen zu verwenden bzw. am besten gleich im Freien zu werkeln. Penibel darf man hier also nicht sein, denn es staubt und matscht und sieht nach richtiger Männerarbeit aus, auch wenn man kleine Beton-Herzchen in Formen gießt und sie danach rosa anmalt... aber es sieht auf jeden Fall erstmal nach Arbeit aus!

Was man für die Kunstwerke in Beton benötigt ist eigentlich nicht viel. Neben der bereits angekündigten sicheren und undurchlässigen Bastelunterlage kauft man sich am besten Kreativ-Beton. NICHT wie ich: einen 40kg Sack aus dem Baumarkt, weil ich gedacht habe: wooow, für den Preis lässt sich doch aus der Menge einiges zaubern! Jap! Einiges! Ich könnte damit einige Meter Mauer hochziehen... Also habt bitte Geduld mit mir, wenn ich euch noch einige Beton-Werke präsentiere. Ich habe halt - wie bei den Kaffeesäcken - auf Lebensvorrat gekauft... Hupsi... 
Solchen Kreativ-Beton bekommt ihr jedenfalls in jedem Bastelladen oder im Internet. Dieser ist von der Beschaffenheit "staubarm, schnelltrocknend und feinkörnig", kostet aber etwas mehr, als im Baumarkt. Ich habe Beton-Estrich gekauft, für den man beim Basteln Geduld braucht, da er nicht so schnell trocknet. Zudem ist er mit feinem Kies versetzt und daher etwas schwerer. Für feine Arbeiten kann man den Beton allerdings auch sieben und so von den Steinchen befreien. 
Wer allerdings weder geduldig ist, noch Lust auf staubiges Sieben hat, sollte sich einfach mit dem Kreativ-Beton aus dem Bastelladen ausprobieren. Empfehlenswert ist auch, erst einmal eine kleine Packung zu kaufen. Meistens gibt es den Beton bereits in 1-Kilo-Abfüllungen und reicht daher für ein paar kleine Schälchen oder Figuren. 
(falls ihr euch gerade fragt: Jaaa, ich hatte bereits zu Beginn gaaaaanz viele Ideen und habe mich daher für den 40kg Sack entschieden! :-D ...die Ideen kommen mit der Zeit jedenfalls)

Für den Anfang ist es übrigens ratsam sich Gedanken zu machen, was man ausprobieren und basteln will. Ich habe mir hierzu viele Ideen aus dem Lehrbuch "Internet" geholt und mich inspirieren lassen. Allerdings habe ich es den anderen zunächst gleich gemacht und aus leeren Klopapierrollen Kerzenhalter gegossen. 
Ihr benötigt hierfür auch nur entsprechend viele Klopapierrollen (je nachdem wie viele Kerzenhalter es werden sollen) und etwas Paketklebeband. Da ich es am Anfang versäumt habe Bilder von diesem Prozess zu machen, hoffe ich, dass euch meine Erklärungen deutlich genug sind.
Ihr könnt die Klorollen zuschneiden oder auch in der Originalgröße belassen. Bevor ihr dann die Rollen mit eurem angemischten Beton (Mischungsverhältnis steht in der jeweiligen Anleitung für den Beton) begießt, müsst ihr die Unterseite mit Paketklebeband so abdichten, dass später nichts heraus läuft. Je nachdem wie das Mischungsverhältnis ist, wird die Struktur des Betons. Also je flüssiger, desto glatter trocknet er und je weniger Wasser ihr hinzugebt, desto gröber (mit mehr Lufteinschlüssen und Blasen) gestaltet sich später eure gegossene Oberfläche.
Nachdem ihr die Masse in eure Formen gegossen habt (bitte beachtet: nicht randvoll!) stellt eine Kerze hinein. Natürlich eignet sich hierbei von vornherein eine eher ausgeglichenes Mischungsverhältnis, da die Kerze dann auch während des Trocknens von alleine hält. Sofern ihr mehr Wasser mit dem Beton vermischt, müsst ihr später auch dafür sorgen, dass die Kerze beim Austrocknen nicht umkippt.
Während des ganzen Trockenvorgangs habe ich nach ein paar Stunden immer mal wieder die Kerzen etwas gedreht, so dass sie nicht komplett "fest wachsen". Am nächsten Tag habe ich dann schon die Klorollen entfernt, damit auch der innere Kern etwas besser austrocknen konnte. Im Übrigen habe ich die Formen nicht auf die Heizung gestellt, aus Angst sie könnten durch die Wärme reißen. Es bedarf also etwas Geduld, bis man die Endergebnisse vor sich hat. Der Beton ist komplett ausgetrocknet, wenn er seine typisch graue Färbung zurück bekommt. 
Nach dem Trocknen könnt ihr eure Kerzenhalter nach Lust und Laune bemalen und dekorieren. 
Ich habe mich für das Bemalen entschieden und hierfür "Maya Gold" in Bronze benutzt. Das ist eine Effektfarbe, die verschiedene Materialien durch ihre metallisch-schimmernde Pigmentierung richtig schön aufwertet. Maya Gold gibt es auch noch in anderen Metallicfarben und als "Inka Gold" auch pastös. 





Und schon habt ihr eure eigenen Kerzenhalter, die sich auch so kurz vor Weihnachten als perfektes Geschenk eignen ;-)
+ Tipp: Statt den Klopapierrollen könnt ihr natürlich sämtliche Gefäße nutzen. So z. B. auch leere Joghurtbecher (es sollte allerdings etwas sein, was ihr zerschneiden könnt, damit ihr später den Beton aus der Form bekommt)

Wer dann noch etwas Beton übrig hat, kann sich auch an Schälchen oder anderen Mustern ausprobieren. 
Auf dem oberen Bild seht ihr z. B. ein gegossenen Blumenbild.
Hierfür habe ich mir zunächst aus Sperrholz eine Guss-Form zugesägt und mit Rändern versehen. Lediglich mit Paketklebeband habe ich dann alles zusammen gehalten.
In der Natur habe ich einen kleinen Zweig gefunden, der sich für einen Abdruck in Knete gut eignete und so entstand schon dieses Bild.




Wenn Ihr Schalen gießen wollt, benötigt ihr nur eine Schüssel (die ihr mit Frischhaltefolie bestenfalls faltenfrei auskleidet) und einen mit Wasser beschwerten Luftballon.
Die Schüssel begießt ihr bis zur gewünschten Höhe und dann legt ihr den Ballon in die Masse. Achtet hier jedoch auch wieder darauf, dass die Masse nicht zu flüssig sein darf, da der Ballon sonst bis zum Grund durchrutscht!

Ihr könnt mit ein paar Ideen wirklich sämtliche Dinge aus Beton gießen bzw. daraus zaubern! Momentan trocknet bei mir noch ein Schriftzug (Hinweis: Schrift immer spiegelverkehrt entwerfen) und der Pfotenabdruck meines Hundes. Weitere Projekte warten nach dem heutigen Spaziergang durch den Wald noch auf ihre Umsetzung :-) Seid gespannt!

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Da Weihnachten nun auch nur noch knapp 6 Wochen entfernt ist, möchte ich euch zum Abschluss eine weitere günstige und sehr einfache Geschenkidee vorstellen.

Hierfür benötigt ihr eure Lieblingsbilder, ausgedruckt per Laserdrucker. 
Wichtig: ihr müsst die Bilder wirklich mit einem Laserdrucker und nicht mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken, sonst funktioniert es nicht! Ebenfalls müsst ihr bedenken, dass die Bilder spiegelverkehrt auf den Untergrund aufgetragen werden - denkt bei Schriften vor allem daran!
Des Weiteren braucht ihr für die Umsetzung noch einen Untergrund (in meinem Beispiel sind es Sperrholzplatten) und das wichtigste für dieses Projekt: Foto Transfer Potch. (= der Link zum Produkt, inkl. Bild-Anleitung)

Zur Ausführung:
Ich habe zunächst meinen gewählten Untergrund der Größe meines Ausdrucks angepasst und danach bereits mit dem Foto Transfer Potch eingepinselt. Achtet hierbei darauf, dass ihr das Material wirklich gut auf der Oberfläche verteilt, sodass auch keine gröberen Pinselstriche übrig bleiben. Denn das Material härtet richtig aus und bei gröberen Zügen ergibt das unschöne Huckel, die ihr auch nicht mehr weg bekommt!
Um den Leim (oder was das auch immer ist) richtig wirken zu lassen, ist es ratsam auch euer ausgedrucktes Foto auf der bedruckten Seite damit einzupinseln. Dann klebt ihr den Ausdruck auf euren Untergrund und streicht es sorgfältig glatt.
Nun ist wieder eure Geduld gefragt. Ihr müsst das Ganze trocknen lassen. Auf der "Foto Transfer Potch" Anleitung sind zwar von 10 Minuten die Rede, aus eigener Erfahrung eignen sich jedoch mehrere Stunden - sogar bis zu einem Tag. Dann könnt ihr sicher sein, dass sich das Material mit den Farbpigmenten eures Ausdruckes richtig verbunden und auf euren Untergrund übertragen hat.
Nach dem Antrocknen reibt ihr vorsichtig mit einem feuchten/nassen Schwamm (nicht tropfend!) das Papier von eurem Untergrund. Sobald sich kleine Papierpopel bilden, macht ihr es definitiv richtig und ihr seht auch bald schon euer übertragenes Bild. 
+ Tipp: Wascht euren Schwamm gelegentlich auch mal aus und befreit ihn von den Papierresten. Denn sonst kommt es schnell zu gröberen Abnutzungen auf eurem Bild und wenn ihr Pech habt, sind diese dann nicht mehr nur am Rand. (was übrigens ein schöner Used-Look ist)
Nachdem ihr das Bild vom Papier befreit habt, lasst es in Ruhe trocknen. Danach geben sich womöglich noch vereinzelt blass-weiße Felder zu erkennen, die allerdings unter Klarlack nicht mehr zu sehen sind.
Ja genau, ihr versiegelt das Bild zum Schluss bestenfalls noch mit Lack... et voilà






Wer es noch kreativer mag, kann das Bild noch mit einem individuell gebastelten Natur-Rahmen verzieren. Hierfür habe ich ein paar Zweige gesammelt, mit etwas Strick miteinander verbunden und Seite für Seite auf dem Bild verleimt.






So, nun bin ich für heute fertig... in jeglicher Hinsicht. Der Sonntag ist vorbei und die neue Woche wartet auf der Poleposition. Es wird aber nicht lange dauern, bis ich euch neue Dinge präsentiere.

In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule


Sonntag, 25. Oktober 2015

... und weiter geht's mit dem Kaffeesack!

In meinem letzten Post habe ich euch bereits eine kreative Variante des Upcyclings vorgestellt, in dem man aus einem alten Kaffeesack schöne Kissenbezüge herstellen kann.
Heute möchte ich euch zudem noch weitere Möglichkeiten zeigen, wie man ganz einfach die alten Kaffeesäcke zu schönen Wohnaccessoires umgestalten kann. Es bedarf gar nicht viel Material und auch nicht viel Geschick. Also los, seid kreativ und bastelt was das Zeug hält! Das Wetter wird eh nicht besser! ;-)



Idee Nr. 1, eine dekorative Leinwand, ist innerhalb von 20 Minuten gebastelt.
Hierfür benötigt ihr:

- Holzleisten
- gemusterten Kaffeesack
- Reißzwecken
- 4 Schrauben / Holzleim
- Holzsäge
- Schraubendreher

Am besten überlegt ihr euch zu Beginn, wie groß die Leinwand werden soll. Sucht euch hierfür ein schönes Motiv auf dem Kaffeesack, welches später dann euer Bild darstellt. Schneidet dieses großzügig aus, denn die Ränder müssen um den Rahmen geschlagen werden. Demnach verliert ihr hier dann etwas vom Motiv.




Nachdem ihr euch für ein Motiv entschieden habt, legt die Größe eures Rahmens entsprechend fest. Ich habe mich für einen quadratischen Rahmen entschieden.
Sägt nun eure Holzleiste zu und legt euch schon einmal zum Test den Rahmen so, wie ihr ihn dann befestigen wollt. Dann könnt ihr mit dem Befestigen beginnen. Entweder nutzt ihr hierfür Holzleim, den ihr auf den zu fixierenden Kanten auftragt, oder wenn ihr genauso ungeduldig seid wie ich, nehmt einfach 4 Schrauben und dreht sie fest :-)
Wenn eurer Rahmen stabil und jede Kante im rechten Winkel ist, könnt ihr nun euer Motiv darüber spannen. Legt den Rahmen hierfür am besten rückseitig auf euer Motiv, dann könnt ihr es besser spannen und es sitzt am Ende auch straff.
+ Tipp: Um das Auftrotteln des Stoffes vorzubeugen, könnt ihr vor dem Befestigen den Rahmen mit Leim bestreichen. Dieser trocknet dann mit den Fasern fest und ihr verhindert so, dass sich nach und nach die einzelnen Fäden lösen.
Dann geht es eigentlich ganz schnell. Beginnt mit einer beliebigen Seite und befestigt den Stoff mit Reißzwecken am Rahmen, wie es auf dem oberen Bild dargestellt ist... Immer so weiter, bis alles fest sitzt und nichts mehr wackelt.

Bei einem größeren Kaffeesack bietet es sich natürlich an, mehrere Motive zu wählen, um so eine kleine Bilderserie zu entwerfen.



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Idee Nr. 2 soll einen Übertopf-Bezug darstellen. Die Idee kam mir, als ich meine Balkonpflanzen für den Winter gerüstet habe.
Die Umsetzung ist ebenfalls innerhalb weniger Minuten geschafft und daher sehr einfach nachzumachen.

Ich habe ein großzügiges Stück Stoff aus dem Kaffeesack geschnitten, ohne Motiv. Natürlich könnt ihr euch auch hier austoben und die buntesten Motive ausschneiden, die ihr auf eurem Kaffeesack findet. Mit etwas Schriftzug hätte es sicherlich auch super ausgesehen!
Das ausgeschnittene Stoffstück habe ich der Kreisform meines Übertopfes angepasst, damit ich beim Umschlagen nicht so viel "Geknülle" im Topf habe. Ich habe es auch soweit zurecht geschnitten, dass der Umschlag lediglich bis zur Mitte des Topfes reicht. Da Jute ein relativ starrer und fester Stoff ist, hielt der beim Umschlagen so gut wie von selbst. Ich musste ihn also nicht im Topf-Inneren noch einmal extra befestigen.
+ Tipp: Damit sich nach dem Gießen der Stoff nicht vollsaugt bzw. nach und nach der Dreck der Erde in den Fasern aufsteigt, habe ich das Topf-Innere dann mit Folie ausgelegt. Die Folie sollte so gelegt sein, dass sie später mit der Erde abschließt.
Befüllt euren Übertopf nun mit der Erde und eurem Pflänzchen und fertig ist die individuelle Deko. Ihr könnt auch noch etwas kreative sein als ich und euren Topf mit einem Band oder einer Kordel verzieren.
++ Tipp: Kaffee- bzw. Jutesäcke eignen sich übrigens auch generell zum "Winterfest-Machen" eurer Pflanzen, die im Garten ausharren sollen. Einfach den Blumenkübel mit dem Jutesack überziehen und so sowohl den Kübel als auch die Wurzeln vor Bodenfrost schützen.
Weitere Infos findet ihr z. B. hier: http://www.manufactum.de/

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Idee Nr. 3 ist vom Aufbau her und den benötigten Materialien genauso wie Idee Nr. 1 und dauert, je nach Gestaltung sowie eurer kreativen Ader, ebenfalls nur wenige Minuten.

Ich habe mir aus einem Kaffeesack ein motivloses Stoffstück herausgeschnitten, um es später selbst bemalen zu können.
Dieses Mal habe ich eine rechteckige Form gewählt, da mir das Motiv bereits im Kopf umherspukte.
Nachdem ich, wie in der ersten Idee, den Rahmen gebaut und bespannt habe, ging das Zeichnen schon los. Eigentlich wollte ich ursprünglich mit Acrylfarbe arbeiten und lediglich mit einem Edding das Motiv vorzeichnen... Jedoch ging das Zeichnen mit dem Edding auf dieser rauen und grobmaschigen Leinwand so leicht von der Hand, dass ich den Stift nicht weglegen konnte und mich kurzerhand umentschied und bei dem Edding blieb. :-)
+ Tipp: Wenn ihr nicht mit Farben (z. B. Textilstifften, Edding, Acrylfarbe usw) arbeiten wollt, könnt ihr die Leinwand auch mit Pailletten, Filz oder sonstigem Strick besticken. Da die Fasern grobmaschig sind, eignet sich diese Art von Leinwand für fast alle Ideen! Seid also kreativ!

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In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule



Hier gibt es nun noch einen kleinen Auszug der Arbeitsschritte:




 





Dienstag, 20. Oktober 2015

Ein Kaffeesack auf Abwegen - kreatives Upcycling

Als "Upcycling" bezeichnet man die Auf- und Wiederverwertung von Abfallprodukten. In diesem Sinne habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie ich die Kissen meines bereits aufgewerteten Sperrmüllstuhls beschmücken kann. Da ich mich von Beginn an für einen "Weltenbummler-Stil" entschieden habe, musste ich irgendwie sofort an Kaffeesäcke denken... Ich habe schon viele kreative Beispiele für die Wiederverwendung von alten Kaffeesäcken gesehen. Sei es als Wandbild, Polsterstoff, Blumenkübel-Deko, Platzdeckchen oder wie bei mir... als Kissenbezug.
Ich fand die Idee schon immer interessant, deshalb war es auch der erste Gedanke, der mir in den Kopf schoss, als es um die Kissenbezüge ging.

Nun denn, ich habe nicht lange überlegt, sondern sofort im Internet einen Händler gesucht und gefunden. Mittlerweile gibt es viele, die sich scheinbar mit Röstereien zusammen geschlossen haben und deren entleerte Kaffeesäcke zum Weiterverkauf palettenweise abnehmen. Daher kann man oftmals nicht wirklich entscheiden, welches Motiv man letztendlich bekommt und muss sich überraschen lassen... so war es jedenfalls bei mir. Ein Kaffeesack hat knappe 2 Euro gekostet. Da ich allerdings noch mehrere Ideen für die Verarbeitung von diesen Säcken hatte, habe ich gleich ein paar mehr bestellt! :-)
Als die Lieferung kam, wollte ich so schnell wie möglich den Karton aufreißen und erwartete eigentlich den Geruch von frisch gemahlenen Kaffeebohnen, wie er einem entgegen strömt, wenn man die Vakuumverpackung öffnet... Ähm ja... Nein!... So lecker war es nicht. Es roch nicht so schön... Irgendwie modrig und alt. Und aus dem ersten Kaffeesack, den ich heraus nahm, purzelten auch noch kleine verschrumpelte, blassgelbe Böhnchen heraus... Also gut, die Säcke lagen schon etwas länger auf der Palette des Händlers! Egal.

Ich habe mir einen schönen Sack ausgesucht, entsprechend meiner Kissengröße und dem Motiv zugeschnitten und eigentlich schon mit dem Nähen losgelegt. Ich dachte anfangs erst, dass meine Nähmaschine etwas mehr zu kämpfen hat, da Jute sehr robust und ein kräftiges Material ist, aber nichts da. Es ging leicht, wie durch Butter. Daher war ich auch sehr schnell mit den Bezügen fertig.
Als Verschluss habe ich einmal Druckknöpfe und bei dem zweiten Kissen Klettverschluss vernäht.
Danach wanderten beide Bezüge mit einem sanften 20-Minuten-Programm durch die Waschmaschine, da der Geruch der alten Kaffeebohnen fest im Jutestoff hing. So ganz weg ist der Geruch immer noch nicht, aber was soll's...
Es sollen ja keine Kuschelkissen werden!




Lange Rede, kurzer Sinn... Nach dem Waschen und Befüllen, sahen die Kissenbezüge dann so aus:


Ich bin sehr zufrieden und habe auch schon die nächsten Ideen, was man aus den restlichen Kaffeesäcken alles anstellen kann. Natürlich gibt es dazu wieder einen extra Post! (inzwischen fertiggestellt und unter dem Link zu finden. Einfach klicken!)

In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule



Sonntag, 11. Oktober 2015

Was man im Sperrmüll alles so findet

Immer mal wieder gibt es im Sperrmüll so dieses ein oder andere Schätzchen zu finden, aus denen man dann richtige Hingucker für die Wohnung zaubern kann. Einige von euch kennen das wahrscheinlich auch... "Oh, schon wieder Sperrmüll? Lass uns mal gucken, was es da so schönes gibt!!" Eigentlich ist das ja auch etwas absurd, wenn man bedenkt, dass es Müll ist, in dem man dann wühlt... Müll, den andere weggeworfen haben. Hmm - egal. Gedanke abgestellt und gewühlt!! 

Meine zwei Fundstücke habe ich im August an einer Hausecke entdeckt und mich sofort verliebt. Mit starker männlicher Unterstützung haben sie gleich den Weg zu uns nach Hause gefunden.
Eine richtige Verwendung hatte ich damals natürlich noch nicht - erstmal haben, dann weitersehen! 
Mittlerweile ist ein Stuhl bereits fertig, der andere muss noch komplett bearbeitet und aufgehübscht werden.

Hier seht ihr schon einmal das Endergebnis, das möchte ich euch nicht so lange vorenthalten:

Bis der Stuhl so aussehen konnte, wie er nun aussieht hat es mehrere Arbeitsstunden gedauert, viele Schleifblätter und natürlich allerhand Nerven, da ich mich meistens erst nach der Arbeit dem Abschleifen des hartnäckigen Lackes widmen konnte.
Ich hätte wohl mal die effektiven Arbeitsstunden dokumentieren sollen... Egal, der erste Stuhl von zwei ist fertig. Es fehlen lediglich noch Kissenbezüge. Hierfür habe ich auch schon eine super Idee, die zu dem Polsterbezug passt. Das wird aber in einem anderen Post veröffentlicht! Seid also gespannt. (hierfür den Link klicken)  

Eigentlich bedarf es gar nicht viel Text zu den Arbeitsprozessen, die ich mit dem Stuhl durchlaufen habe. 
Im Groben ging ich folgendermaßen vor: Nass Abputzen und den ersten Schmutz entfernen - mehrmals! Die Polstergurte (die über die Sitzfläche gespannt sind) habe ich noch mit Polsterreiniger gesäubert. Damit fühlte ich mich dann erst einmal wohler, denn der Stuhl hatte wirklich viel Dreck am Lack kleben. Ist halt so bei Müll! ;-)
Danach ging es eigentlich schon ans Abschleifen. Denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, den Stuhl in seinem natürlichen Holzton wieder glänzen zu lassen. Zwischenzeitlich habe ich das Vorhaben auch leicht bereut, da das Schleifen eine staubige und sehr laute Angelegenheit war. Wenn ich an den zweiten Stuhl denke, graut es mir schon davor! Ja gut... Letztendlich war das Schleifen das größte Stück Arbeit an diesem Stuhl. Danach ging alles ganz fix. 
Die wackeligen Armlehnen habe ich noch mit Schrauben fixiert und zum Schluss das Holz veredelt. Da ich mir ja von Beginn an die Arbeit gemacht und die schönen Holzmaserungen wieder "freigelegt" habe, wollte ich auch einen klaren Lack benutzen. Es gibt verschiedene Mittel zwischen denen man wählen kann, um das Holz abschließend zu behandeln... Es gibt Lacke, Öle oder Wachse. Da mir Öl zu aufwendig ist und man bei Wachs das Holz auch mehrmals nachbearbeiten muss, habe ich mich für das Lackieren entschieden. In den Baumärkten gibt es eine riesen Auswahl an diversen Lacken - für Drinnen und Draußen. 
Wichtig ist: Achtet bei Möbeln für den Innenbereich unbedingt darauf, dass ihr auch Lacke für Innen benutzt. Diese sind nämlich geruchsneutral.
Den Stuhl habe ich zweimal lackiert, um das Holz etwas glänzender und widerstandsfähiger zu bekommen.
Was noch gefehlt hat, war ein Polster für die Sitzfläche.
Hierfür habe ich eine billige Rollmatratze von einem Möbeldiscounter gekauft (29,- Euro) und mir diese für die Sitzfläche passend zurecht geschnitten. Da ich mich auch für das Nähen begeistern kann, habe ich einen schönen Stoff für das Polster zusammen genäht. Den Stoff im Weltkarten-Look gab es übrigens hier: http://www.stoffe-hemmers.de 

... Damit sind eigentlich alle Arbeitsprozesse erklärt und der Stuhl ist nun für mich perfekt.

Im Anschluss werde ich euch mal noch die beschriebenen Arbeitsprozesse in Bildern zusammenstellen.
Ich hoffe natürlich, dass ihr ein wenig inspiriert wurdet und das nächste Mal auch etwas im Sperrmüll wühlt :-) Man glaubt es manchmal nicht, auf welche schönen Dinge man da stößt! Also habt Mut zum Müll-Wühlen, die Hände kann man danach ja wieder waschen :-)

In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule




















Sonntag, 20. September 2015

Schmuckboard einfach selbst gemacht

Mein erster Post ist schon wieder eine Weile her... In der Zwischenzeit habe ich etwas an meinem Blog gebastelt und mich mit dem Thema etwas beschäftigt.
Nun ist es mal wieder an der Zeit euch ein weiteres, bereits abgeschlossenes Projekt vorzustellen.


... Ein Wandboard für Schmuck, Accessoires oder sogar Brillen...


Foto: privat

Die Idee zu diesem Board kam mir kurz nach unserem Umzug in eine neue Wohnung. Da ich eine Affinität zu schönen Uhren habe und ich diese natürlich auch für mich selbst immer präsentiert haben wollte, musste etwas her... Und es sollte kein Uhrenkasten werden!
Ich sah immer in verschiedenen Lädchen solche kleinen "Schmuck-Gitter", wo man Ohrringe usw. aufhängen konnte.


Foto: http://vitacorio.com/2013/05/schmuckaufbewahrung.html











An dieser Idee habe ich mich sozusagen auch orientiert und mir Gedanken gemacht, wie ich es für mich individuell umsetzen kann. Da ich auch noch alte Uhrenschachteln von Fossil hatte, musste ich diese auch unbedingt in das Projekt mit einbinden.

Was ich letztendlich alles benötigt habe, liste ich euch hier mal auf, damit ihr es auch gerne selbst nachbauen könnt:
Foto: privat
  1. Holzplatte für den Hintergrund (Größe und Holzart nach euren Wünschen; ich habemich für Kiefer entschieden)
  2. Uhrenschachteln
  3. dünnes Seil (~ 1,5 m; Durchmesser: 1 cm, gerade so dick, dass es noch gut durch die Ösen passt)
  4. Farbe für den Anstrich (je nach Geschmack! Sollte es bei euch auch im Bad hängen, wie bei mir, muss es wegen der Feuchtigkeit unbedingt nachbehandelt werden)
  5. Schraub-Ösen
  6. Winkel für das kleine Ablagebrett
  7. Schraub-Haken
  8. Schrauben
  9. restliche Holzplatte für das Ablagebrett (entsprechend zugesägt)
  10. Zierleiste für das Ablagebrett (damit nichts hinunter fällt)
  11. Holzsäge und Schleifpapier (grob- und feinkörnig; 240 + 180 habe ich genutzt)

Im Endeffekt ist der Zusammenbau ganz einfach und wenn man erst einmal alle Punkte für die Schraub-Ösen vorgeplant hat, dann geht es auch sehr schnell.

Zunächst habe ich aber in meine Holzplatte die zwei Löcher in den beiden oberen Ecken gebohrt, die zur späteren Befestigung dienen.
Danach habe ich die Platte (ebenso auch das Ablagebrett) etwas angeraut und mit weißer Lasur gestrichen. Natürlich könnt ihr hierbei sehr kreativ sein, was die Farbe angeht... oder ihr belasst die Platte einfach unbehandelt. 

HINWEIS: Hier müsst ihr jedoch bedenken, dass unbehandeltes Holz in Feuchträumen schnell aufquillen kann!

Nachdem ich die Platte und das Ablagebrett zweimal gestrichen habe (um etwas mehr Deckkraft zu bekommen), habe ich die Positionen für die Schraub-Ösen, mein Ablagebrett sowie für die Uhrenschachteln angezeichnet.
Da Kiefernholz relativ weich ist, hatte ich die Ösen ganz schnell im Holz befestigt. Ebenso habe ich das Ablagebrett mit 2 Winkeln an der Platte angebracht. 


Foto: privat

Im nächsten Schritt habe ich Schraub-Haken an der Unterkante der Holzplatte befestigt, um hier später Uhren oder Schmuck anhängen zu können.
Was jetzt noch folgt, ist eigentlich nur noch der Feinschliff... Das Durchfädeln des Seils durch die Ösen und oberen Befestigungslöcher sowie das Anbringen der Zierleiste am Ablagebrett. Nun noch dekorieren...


Und schwupps ist es schon fertig!














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Nun zählt eure Meinung: 

  • Gefällt euch die Idee?
  • Fehlen euch noch Infos zum Aufbau/Ablauf?
  • Habt ihr auch schon einmal so ein Deko-Board gebaut?
Natürlich freue ich mich über Feedback jeglicher Art und gerne auch über eure Resultate!

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In diesem Sinne: "bunt-gedacht ist halb gewonnen!"



Eure Jule


Sonntag, 6. September 2015

Wer ich eigentlich bin und was ich hier will.

Da es schon viele vor mir getan haben und schon über alles mögliche Blogs existieren, dachte ich mir: Warum mache ich das den anderen nicht gleich und trage auch zum kreativen Gemeingut bei - mit meinen Ideen, Basteleien und bereits erschaffenen Projekten?

Ja und hier bin ich nun... Juliane, Jule, die da, oder wie auch immer... studierte Kunsthistorikerin, mit einer ausgeprägten Leidenschaft für Holz bzw. generell handwerklichen Arbeiten, die mit Dreck und Lärm zu tun haben.
Womöglich bin ich auf Links gedreht und hätte Tischler oder Schreiner werden sollen. Nach Vorbild der ganzen männlichen Baumarkt-Werbegesichtern. Vielleicht werde ich auch mal eins davon, halt nur ohne Bart und V-Körper.

Aber bis dahin ist es bestimmt noch ein weiter Weg, den ich mir vorübergehend mit meinen eigenen Projekten überbrücke.

Mit diesem Blog möchte ich euch also an diesem Wege teilhaben lassen. Euch, den interessierten Lesern und Hobbybastlern, meine Ideen und kreativen Umsetzungen vorstellen und gerne auch Tipps und Erfahrungen austauschen.
Ich arbeite vielseitig, mit verschiedenen Materialien, Werkzeugen sowie Rohstoffen und versuche dabei oft meine eigenen Einfälle zum Ausdruck zu bringen. Oftmals hole ich mir dabei Rat von den vielen Do-It-Yourself Webseiten und Blogs - oder eben den Baumarkt-Werbungen ;-)

Vielleicht habt ihr ja auch solch eine Seite/Fanpage, oder sogar einen Shop? 
Daher würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure eigenen Erfahrungen schildert, Feedback, Kritik oder sogar Tipps gebt. Denn das Basteln ist lediglich meine Leidenschaft, (noch) nicht meine Berufung und zudem lernt man ja eh nie aus!

In diesem Sinne: "bunt-gedacht ist halb gewonnen!"

Eure Jule