Also ran ans Material. Ab geht die Post... oder die Säge bzw. der Beton - in meinem Fall! (und unfassbar, aber es warten für das nächste Projekt schon wieder viele neue Kreationen auf ihre Umsetzung!)
Also zunächst springe ich mal auf einen derzeitigen Bastel-Hype auf. Das Basteln und Kreieren mit Beton. Es ist sicherlich so ein Hype, weil damit einfach, schnell und so vielseitig gebastelt werden kann. Obwohl man hier eigentlich schon gar nicht mehr "basteln", sondern eher "mauern" sagen könnte! Und daher empfiehlt es sich seeeehr viel Bastelunterlagen zu verwenden bzw. am besten gleich im Freien zu werkeln. Penibel darf man hier also nicht sein, denn es staubt und matscht und sieht nach richtiger Männerarbeit aus, auch wenn man kleine Beton-Herzchen in Formen gießt und sie danach rosa anmalt... aber es sieht auf jeden Fall erstmal nach Arbeit aus!
Was man für die Kunstwerke in Beton benötigt ist eigentlich nicht viel. Neben der bereits angekündigten sicheren und undurchlässigen Bastelunterlage kauft man sich am besten Kreativ-Beton. NICHT wie ich: einen 40kg Sack aus dem Baumarkt, weil ich gedacht habe: wooow, für den Preis lässt sich doch aus der Menge einiges zaubern! Jap! Einiges! Ich könnte damit einige Meter Mauer hochziehen... Also habt bitte Geduld mit mir, wenn ich euch noch einige Beton-Werke präsentiere. Ich habe halt - wie bei den Kaffeesäcken - auf Lebensvorrat gekauft... Hupsi...
Solchen Kreativ-Beton bekommt ihr jedenfalls in jedem Bastelladen oder im Internet. Dieser ist von der Beschaffenheit "staubarm, schnelltrocknend und feinkörnig", kostet aber etwas mehr, als im Baumarkt. Ich habe Beton-Estrich gekauft, für den man beim Basteln Geduld braucht, da er nicht so schnell trocknet. Zudem ist er mit feinem Kies versetzt und daher etwas schwerer. Für feine Arbeiten kann man den Beton allerdings auch sieben und so von den Steinchen befreien.
Wer allerdings weder geduldig ist, noch Lust auf staubiges Sieben hat, sollte sich einfach mit dem Kreativ-Beton aus dem Bastelladen ausprobieren. Empfehlenswert ist auch, erst einmal eine kleine Packung zu kaufen. Meistens gibt es den Beton bereits in 1-Kilo-Abfüllungen und reicht daher für ein paar kleine Schälchen oder Figuren.
(falls ihr euch gerade fragt: Jaaa, ich hatte bereits zu Beginn gaaaaanz viele Ideen und habe mich daher für den 40kg Sack entschieden! :-D ...die Ideen kommen mit der Zeit jedenfalls)
Für den Anfang ist es übrigens ratsam sich Gedanken zu machen, was man ausprobieren und basteln will. Ich habe mir hierzu viele Ideen aus dem Lehrbuch "Internet" geholt und mich inspirieren lassen. Allerdings habe ich es den anderen zunächst gleich gemacht und aus leeren Klopapierrollen Kerzenhalter gegossen.
Ihr benötigt hierfür auch nur entsprechend viele Klopapierrollen (je nachdem wie viele Kerzenhalter es werden sollen) und etwas Paketklebeband. Da ich es am Anfang versäumt habe Bilder von diesem Prozess zu machen, hoffe ich, dass euch meine Erklärungen deutlich genug sind.
Ihr könnt die Klorollen zuschneiden oder auch in der Originalgröße belassen. Bevor ihr dann die Rollen mit eurem angemischten Beton (Mischungsverhältnis steht in der jeweiligen Anleitung für den Beton) begießt, müsst ihr die Unterseite mit Paketklebeband so abdichten, dass später nichts heraus läuft. Je nachdem wie das Mischungsverhältnis ist, wird die Struktur des Betons. Also je flüssiger, desto glatter trocknet er und je weniger Wasser ihr hinzugebt, desto gröber (mit mehr Lufteinschlüssen und Blasen) gestaltet sich später eure gegossene Oberfläche.
Nachdem ihr die Masse in eure Formen gegossen habt (bitte beachtet: nicht randvoll!) stellt eine Kerze hinein. Natürlich eignet sich hierbei von vornherein eine eher ausgeglichenes Mischungsverhältnis, da die Kerze dann auch während des Trocknens von alleine hält. Sofern ihr mehr Wasser mit dem Beton vermischt, müsst ihr später auch dafür sorgen, dass die Kerze beim Austrocknen nicht umkippt.
Während des ganzen Trockenvorgangs habe ich nach ein paar Stunden immer mal wieder die Kerzen etwas gedreht, so dass sie nicht komplett "fest wachsen". Am nächsten Tag habe ich dann schon die Klorollen entfernt, damit auch der innere Kern etwas besser austrocknen konnte. Im Übrigen habe ich die Formen nicht auf die Heizung gestellt, aus Angst sie könnten durch die Wärme reißen. Es bedarf also etwas Geduld, bis man die Endergebnisse vor sich hat. Der Beton ist komplett ausgetrocknet, wenn er seine typisch graue Färbung zurück bekommt.
Nach dem Trocknen könnt ihr eure Kerzenhalter nach Lust und Laune bemalen und dekorieren.
Ich habe mich für das Bemalen entschieden und hierfür "Maya Gold" in Bronze benutzt. Das ist eine Effektfarbe, die verschiedene Materialien durch ihre metallisch-schimmernde Pigmentierung richtig schön aufwertet. Maya Gold gibt es auch noch in anderen Metallicfarben und als "Inka Gold" auch pastös.
Und schon habt ihr eure eigenen Kerzenhalter, die sich auch so kurz vor Weihnachten als perfektes Geschenk eignen ;-)
+ Tipp: Statt den Klopapierrollen könnt ihr natürlich sämtliche Gefäße nutzen. So z. B. auch leere Joghurtbecher (es sollte allerdings etwas sein, was ihr zerschneiden könnt, damit ihr später den Beton aus der Form bekommt)
Wer dann noch etwas Beton übrig hat, kann sich auch an Schälchen oder anderen Mustern ausprobieren.
Auf dem oberen Bild seht ihr z. B. ein gegossenen Blumenbild.
Hierfür habe ich mir zunächst aus Sperrholz eine Guss-Form zugesägt und mit Rändern versehen. Lediglich mit Paketklebeband habe ich dann alles zusammen gehalten.
In der Natur habe ich einen kleinen Zweig gefunden, der sich für einen Abdruck in Knete gut eignete und so entstand schon dieses Bild.
Wenn Ihr Schalen gießen wollt, benötigt ihr nur eine Schüssel (die ihr mit Frischhaltefolie bestenfalls faltenfrei auskleidet) und einen mit Wasser beschwerten Luftballon.
Die Schüssel begießt ihr bis zur gewünschten Höhe und dann legt ihr den Ballon in die Masse. Achtet hier jedoch auch wieder darauf, dass die Masse nicht zu flüssig sein darf, da der Ballon sonst bis zum Grund durchrutscht!
Ihr könnt mit ein paar Ideen wirklich sämtliche Dinge aus Beton gießen bzw. daraus zaubern! Momentan trocknet bei mir noch ein Schriftzug (Hinweis: Schrift immer spiegelverkehrt entwerfen) und der Pfotenabdruck meines Hundes. Weitere Projekte warten nach dem heutigen Spaziergang durch den Wald noch auf ihre Umsetzung :-) Seid gespannt!
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Da Weihnachten nun auch nur noch knapp 6 Wochen entfernt ist, möchte ich euch zum Abschluss eine weitere günstige und sehr einfache Geschenkidee vorstellen.
Hierfür benötigt ihr eure Lieblingsbilder, ausgedruckt per Laserdrucker.
Wichtig: ihr müsst die Bilder wirklich mit einem Laserdrucker und nicht mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken, sonst funktioniert es nicht! Ebenfalls müsst ihr bedenken, dass die Bilder spiegelverkehrt auf den Untergrund aufgetragen werden - denkt bei Schriften vor allem daran!
Des Weiteren braucht ihr für die Umsetzung noch einen Untergrund (in meinem Beispiel sind es Sperrholzplatten) und das wichtigste für dieses Projekt: Foto Transfer Potch. (= der Link zum Produkt, inkl. Bild-Anleitung)
Zur Ausführung:
Ich habe zunächst meinen gewählten Untergrund der Größe meines Ausdrucks angepasst und danach bereits mit dem Foto Transfer Potch eingepinselt. Achtet hierbei darauf, dass ihr das Material wirklich gut auf der Oberfläche verteilt, sodass auch keine gröberen Pinselstriche übrig bleiben. Denn das Material härtet richtig aus und bei gröberen Zügen ergibt das unschöne Huckel, die ihr auch nicht mehr weg bekommt!
Um den Leim (oder was das auch immer ist) richtig wirken zu lassen, ist es ratsam auch euer ausgedrucktes Foto auf der bedruckten Seite damit einzupinseln. Dann klebt ihr den Ausdruck auf euren Untergrund und streicht es sorgfältig glatt.
Nun ist wieder eure Geduld gefragt. Ihr müsst das Ganze trocknen lassen. Auf der "Foto Transfer Potch" Anleitung sind zwar von 10 Minuten die Rede, aus eigener Erfahrung eignen sich jedoch mehrere Stunden - sogar bis zu einem Tag. Dann könnt ihr sicher sein, dass sich das Material mit den Farbpigmenten eures Ausdruckes richtig verbunden und auf euren Untergrund übertragen hat.
Nach dem Antrocknen reibt ihr vorsichtig mit einem feuchten/nassen Schwamm (nicht tropfend!) das Papier von eurem Untergrund. Sobald sich kleine Papierpopel bilden, macht ihr es definitiv richtig und ihr seht auch bald schon euer übertragenes Bild.
+ Tipp: Wascht euren Schwamm gelegentlich auch mal aus und befreit ihn von den Papierresten. Denn sonst kommt es schnell zu gröberen Abnutzungen auf eurem Bild und wenn ihr Pech habt, sind diese dann nicht mehr nur am Rand. (was übrigens ein schöner Used-Look ist)
Nachdem ihr das Bild vom Papier befreit habt, lasst es in Ruhe trocknen. Danach geben sich womöglich noch vereinzelt blass-weiße Felder zu erkennen, die allerdings unter Klarlack nicht mehr zu sehen sind.
Ja genau, ihr versiegelt das Bild zum Schluss bestenfalls noch mit Lack... et voilà
Wer es noch kreativer mag, kann das Bild noch mit einem individuell gebastelten Natur-Rahmen verzieren. Hierfür habe ich ein paar Zweige gesammelt, mit etwas Strick miteinander verbunden und Seite für Seite auf dem Bild verleimt.
So, nun bin ich für heute fertig... in jeglicher Hinsicht. Der Sonntag ist vorbei und die neue Woche wartet auf der Poleposition. Es wird aber nicht lange dauern, bis ich euch neue Dinge präsentiere.
In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!
Eure Jule
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