Sonntag, 25. Oktober 2015

... und weiter geht's mit dem Kaffeesack!

In meinem letzten Post habe ich euch bereits eine kreative Variante des Upcyclings vorgestellt, in dem man aus einem alten Kaffeesack schöne Kissenbezüge herstellen kann.
Heute möchte ich euch zudem noch weitere Möglichkeiten zeigen, wie man ganz einfach die alten Kaffeesäcke zu schönen Wohnaccessoires umgestalten kann. Es bedarf gar nicht viel Material und auch nicht viel Geschick. Also los, seid kreativ und bastelt was das Zeug hält! Das Wetter wird eh nicht besser! ;-)



Idee Nr. 1, eine dekorative Leinwand, ist innerhalb von 20 Minuten gebastelt.
Hierfür benötigt ihr:

- Holzleisten
- gemusterten Kaffeesack
- Reißzwecken
- 4 Schrauben / Holzleim
- Holzsäge
- Schraubendreher

Am besten überlegt ihr euch zu Beginn, wie groß die Leinwand werden soll. Sucht euch hierfür ein schönes Motiv auf dem Kaffeesack, welches später dann euer Bild darstellt. Schneidet dieses großzügig aus, denn die Ränder müssen um den Rahmen geschlagen werden. Demnach verliert ihr hier dann etwas vom Motiv.




Nachdem ihr euch für ein Motiv entschieden habt, legt die Größe eures Rahmens entsprechend fest. Ich habe mich für einen quadratischen Rahmen entschieden.
Sägt nun eure Holzleiste zu und legt euch schon einmal zum Test den Rahmen so, wie ihr ihn dann befestigen wollt. Dann könnt ihr mit dem Befestigen beginnen. Entweder nutzt ihr hierfür Holzleim, den ihr auf den zu fixierenden Kanten auftragt, oder wenn ihr genauso ungeduldig seid wie ich, nehmt einfach 4 Schrauben und dreht sie fest :-)
Wenn eurer Rahmen stabil und jede Kante im rechten Winkel ist, könnt ihr nun euer Motiv darüber spannen. Legt den Rahmen hierfür am besten rückseitig auf euer Motiv, dann könnt ihr es besser spannen und es sitzt am Ende auch straff.
+ Tipp: Um das Auftrotteln des Stoffes vorzubeugen, könnt ihr vor dem Befestigen den Rahmen mit Leim bestreichen. Dieser trocknet dann mit den Fasern fest und ihr verhindert so, dass sich nach und nach die einzelnen Fäden lösen.
Dann geht es eigentlich ganz schnell. Beginnt mit einer beliebigen Seite und befestigt den Stoff mit Reißzwecken am Rahmen, wie es auf dem oberen Bild dargestellt ist... Immer so weiter, bis alles fest sitzt und nichts mehr wackelt.

Bei einem größeren Kaffeesack bietet es sich natürlich an, mehrere Motive zu wählen, um so eine kleine Bilderserie zu entwerfen.



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Idee Nr. 2 soll einen Übertopf-Bezug darstellen. Die Idee kam mir, als ich meine Balkonpflanzen für den Winter gerüstet habe.
Die Umsetzung ist ebenfalls innerhalb weniger Minuten geschafft und daher sehr einfach nachzumachen.

Ich habe ein großzügiges Stück Stoff aus dem Kaffeesack geschnitten, ohne Motiv. Natürlich könnt ihr euch auch hier austoben und die buntesten Motive ausschneiden, die ihr auf eurem Kaffeesack findet. Mit etwas Schriftzug hätte es sicherlich auch super ausgesehen!
Das ausgeschnittene Stoffstück habe ich der Kreisform meines Übertopfes angepasst, damit ich beim Umschlagen nicht so viel "Geknülle" im Topf habe. Ich habe es auch soweit zurecht geschnitten, dass der Umschlag lediglich bis zur Mitte des Topfes reicht. Da Jute ein relativ starrer und fester Stoff ist, hielt der beim Umschlagen so gut wie von selbst. Ich musste ihn also nicht im Topf-Inneren noch einmal extra befestigen.
+ Tipp: Damit sich nach dem Gießen der Stoff nicht vollsaugt bzw. nach und nach der Dreck der Erde in den Fasern aufsteigt, habe ich das Topf-Innere dann mit Folie ausgelegt. Die Folie sollte so gelegt sein, dass sie später mit der Erde abschließt.
Befüllt euren Übertopf nun mit der Erde und eurem Pflänzchen und fertig ist die individuelle Deko. Ihr könnt auch noch etwas kreative sein als ich und euren Topf mit einem Band oder einer Kordel verzieren.
++ Tipp: Kaffee- bzw. Jutesäcke eignen sich übrigens auch generell zum "Winterfest-Machen" eurer Pflanzen, die im Garten ausharren sollen. Einfach den Blumenkübel mit dem Jutesack überziehen und so sowohl den Kübel als auch die Wurzeln vor Bodenfrost schützen.
Weitere Infos findet ihr z. B. hier: http://www.manufactum.de/

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Idee Nr. 3 ist vom Aufbau her und den benötigten Materialien genauso wie Idee Nr. 1 und dauert, je nach Gestaltung sowie eurer kreativen Ader, ebenfalls nur wenige Minuten.

Ich habe mir aus einem Kaffeesack ein motivloses Stoffstück herausgeschnitten, um es später selbst bemalen zu können.
Dieses Mal habe ich eine rechteckige Form gewählt, da mir das Motiv bereits im Kopf umherspukte.
Nachdem ich, wie in der ersten Idee, den Rahmen gebaut und bespannt habe, ging das Zeichnen schon los. Eigentlich wollte ich ursprünglich mit Acrylfarbe arbeiten und lediglich mit einem Edding das Motiv vorzeichnen... Jedoch ging das Zeichnen mit dem Edding auf dieser rauen und grobmaschigen Leinwand so leicht von der Hand, dass ich den Stift nicht weglegen konnte und mich kurzerhand umentschied und bei dem Edding blieb. :-)
+ Tipp: Wenn ihr nicht mit Farben (z. B. Textilstifften, Edding, Acrylfarbe usw) arbeiten wollt, könnt ihr die Leinwand auch mit Pailletten, Filz oder sonstigem Strick besticken. Da die Fasern grobmaschig sind, eignet sich diese Art von Leinwand für fast alle Ideen! Seid also kreativ!

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In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule



Hier gibt es nun noch einen kleinen Auszug der Arbeitsschritte:




 





Dienstag, 20. Oktober 2015

Ein Kaffeesack auf Abwegen - kreatives Upcycling

Als "Upcycling" bezeichnet man die Auf- und Wiederverwertung von Abfallprodukten. In diesem Sinne habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie ich die Kissen meines bereits aufgewerteten Sperrmüllstuhls beschmücken kann. Da ich mich von Beginn an für einen "Weltenbummler-Stil" entschieden habe, musste ich irgendwie sofort an Kaffeesäcke denken... Ich habe schon viele kreative Beispiele für die Wiederverwendung von alten Kaffeesäcken gesehen. Sei es als Wandbild, Polsterstoff, Blumenkübel-Deko, Platzdeckchen oder wie bei mir... als Kissenbezug.
Ich fand die Idee schon immer interessant, deshalb war es auch der erste Gedanke, der mir in den Kopf schoss, als es um die Kissenbezüge ging.

Nun denn, ich habe nicht lange überlegt, sondern sofort im Internet einen Händler gesucht und gefunden. Mittlerweile gibt es viele, die sich scheinbar mit Röstereien zusammen geschlossen haben und deren entleerte Kaffeesäcke zum Weiterverkauf palettenweise abnehmen. Daher kann man oftmals nicht wirklich entscheiden, welches Motiv man letztendlich bekommt und muss sich überraschen lassen... so war es jedenfalls bei mir. Ein Kaffeesack hat knappe 2 Euro gekostet. Da ich allerdings noch mehrere Ideen für die Verarbeitung von diesen Säcken hatte, habe ich gleich ein paar mehr bestellt! :-)
Als die Lieferung kam, wollte ich so schnell wie möglich den Karton aufreißen und erwartete eigentlich den Geruch von frisch gemahlenen Kaffeebohnen, wie er einem entgegen strömt, wenn man die Vakuumverpackung öffnet... Ähm ja... Nein!... So lecker war es nicht. Es roch nicht so schön... Irgendwie modrig und alt. Und aus dem ersten Kaffeesack, den ich heraus nahm, purzelten auch noch kleine verschrumpelte, blassgelbe Böhnchen heraus... Also gut, die Säcke lagen schon etwas länger auf der Palette des Händlers! Egal.

Ich habe mir einen schönen Sack ausgesucht, entsprechend meiner Kissengröße und dem Motiv zugeschnitten und eigentlich schon mit dem Nähen losgelegt. Ich dachte anfangs erst, dass meine Nähmaschine etwas mehr zu kämpfen hat, da Jute sehr robust und ein kräftiges Material ist, aber nichts da. Es ging leicht, wie durch Butter. Daher war ich auch sehr schnell mit den Bezügen fertig.
Als Verschluss habe ich einmal Druckknöpfe und bei dem zweiten Kissen Klettverschluss vernäht.
Danach wanderten beide Bezüge mit einem sanften 20-Minuten-Programm durch die Waschmaschine, da der Geruch der alten Kaffeebohnen fest im Jutestoff hing. So ganz weg ist der Geruch immer noch nicht, aber was soll's...
Es sollen ja keine Kuschelkissen werden!




Lange Rede, kurzer Sinn... Nach dem Waschen und Befüllen, sahen die Kissenbezüge dann so aus:


Ich bin sehr zufrieden und habe auch schon die nächsten Ideen, was man aus den restlichen Kaffeesäcken alles anstellen kann. Natürlich gibt es dazu wieder einen extra Post! (inzwischen fertiggestellt und unter dem Link zu finden. Einfach klicken!)

In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule



Sonntag, 11. Oktober 2015

Was man im Sperrmüll alles so findet

Immer mal wieder gibt es im Sperrmüll so dieses ein oder andere Schätzchen zu finden, aus denen man dann richtige Hingucker für die Wohnung zaubern kann. Einige von euch kennen das wahrscheinlich auch... "Oh, schon wieder Sperrmüll? Lass uns mal gucken, was es da so schönes gibt!!" Eigentlich ist das ja auch etwas absurd, wenn man bedenkt, dass es Müll ist, in dem man dann wühlt... Müll, den andere weggeworfen haben. Hmm - egal. Gedanke abgestellt und gewühlt!! 

Meine zwei Fundstücke habe ich im August an einer Hausecke entdeckt und mich sofort verliebt. Mit starker männlicher Unterstützung haben sie gleich den Weg zu uns nach Hause gefunden.
Eine richtige Verwendung hatte ich damals natürlich noch nicht - erstmal haben, dann weitersehen! 
Mittlerweile ist ein Stuhl bereits fertig, der andere muss noch komplett bearbeitet und aufgehübscht werden.

Hier seht ihr schon einmal das Endergebnis, das möchte ich euch nicht so lange vorenthalten:

Bis der Stuhl so aussehen konnte, wie er nun aussieht hat es mehrere Arbeitsstunden gedauert, viele Schleifblätter und natürlich allerhand Nerven, da ich mich meistens erst nach der Arbeit dem Abschleifen des hartnäckigen Lackes widmen konnte.
Ich hätte wohl mal die effektiven Arbeitsstunden dokumentieren sollen... Egal, der erste Stuhl von zwei ist fertig. Es fehlen lediglich noch Kissenbezüge. Hierfür habe ich auch schon eine super Idee, die zu dem Polsterbezug passt. Das wird aber in einem anderen Post veröffentlicht! Seid also gespannt. (hierfür den Link klicken)  

Eigentlich bedarf es gar nicht viel Text zu den Arbeitsprozessen, die ich mit dem Stuhl durchlaufen habe. 
Im Groben ging ich folgendermaßen vor: Nass Abputzen und den ersten Schmutz entfernen - mehrmals! Die Polstergurte (die über die Sitzfläche gespannt sind) habe ich noch mit Polsterreiniger gesäubert. Damit fühlte ich mich dann erst einmal wohler, denn der Stuhl hatte wirklich viel Dreck am Lack kleben. Ist halt so bei Müll! ;-)
Danach ging es eigentlich schon ans Abschleifen. Denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, den Stuhl in seinem natürlichen Holzton wieder glänzen zu lassen. Zwischenzeitlich habe ich das Vorhaben auch leicht bereut, da das Schleifen eine staubige und sehr laute Angelegenheit war. Wenn ich an den zweiten Stuhl denke, graut es mir schon davor! Ja gut... Letztendlich war das Schleifen das größte Stück Arbeit an diesem Stuhl. Danach ging alles ganz fix. 
Die wackeligen Armlehnen habe ich noch mit Schrauben fixiert und zum Schluss das Holz veredelt. Da ich mir ja von Beginn an die Arbeit gemacht und die schönen Holzmaserungen wieder "freigelegt" habe, wollte ich auch einen klaren Lack benutzen. Es gibt verschiedene Mittel zwischen denen man wählen kann, um das Holz abschließend zu behandeln... Es gibt Lacke, Öle oder Wachse. Da mir Öl zu aufwendig ist und man bei Wachs das Holz auch mehrmals nachbearbeiten muss, habe ich mich für das Lackieren entschieden. In den Baumärkten gibt es eine riesen Auswahl an diversen Lacken - für Drinnen und Draußen. 
Wichtig ist: Achtet bei Möbeln für den Innenbereich unbedingt darauf, dass ihr auch Lacke für Innen benutzt. Diese sind nämlich geruchsneutral.
Den Stuhl habe ich zweimal lackiert, um das Holz etwas glänzender und widerstandsfähiger zu bekommen.
Was noch gefehlt hat, war ein Polster für die Sitzfläche.
Hierfür habe ich eine billige Rollmatratze von einem Möbeldiscounter gekauft (29,- Euro) und mir diese für die Sitzfläche passend zurecht geschnitten. Da ich mich auch für das Nähen begeistern kann, habe ich einen schönen Stoff für das Polster zusammen genäht. Den Stoff im Weltkarten-Look gab es übrigens hier: http://www.stoffe-hemmers.de 

... Damit sind eigentlich alle Arbeitsprozesse erklärt und der Stuhl ist nun für mich perfekt.

Im Anschluss werde ich euch mal noch die beschriebenen Arbeitsprozesse in Bildern zusammenstellen.
Ich hoffe natürlich, dass ihr ein wenig inspiriert wurdet und das nächste Mal auch etwas im Sperrmüll wühlt :-) Man glaubt es manchmal nicht, auf welche schönen Dinge man da stößt! Also habt Mut zum Müll-Wühlen, die Hände kann man danach ja wieder waschen :-)

In diesem Sinne: bunt gedacht ist halb gewonnen!

Eure Jule